LUMBRICO Ausgabe #04

LOP Edition Lumbrico Ausgabe September 2019
34,90 
Artikelnr.: LUMBRICO_2019_2
inkl. 7 % MwSt, zzgl. Versand

Betriebsreportage: Sandböden fruchtbar machen

Ökolandbau auf kargen Böden in Nordbrandenburg

Auf äußerst kargen Sandböden im Norden Brandenburgs führt Dr. Wilhelm Schäkel die Bio Ranch Zempow. Neben Mutterkuhhaltung, Getreide- und Leguminosenanbau kultiviert er auch Hanf. Seit kurzem ist der Landwirt dazu übergegangen, die leichten Sandböden ohne Pflug zu bearbeiten. Die Verdichtungshorizonte sollen mit einem Tiefenlockerer nach und nach beseitigt werden, um die Bodenfunktionen wiederherzustellen. Schon seit längerem setzt der Betriebsleiter auf Mischfrucht- und Zwischenfruchtanbau, um den Boden über möglichst langen Zeitraum zu bedecken.

Kleegras als Blanksaat oder Untersaat?

Saatzeitpunkt von Leguminosen im ökologischen Landbau

Anhand mehrerer langjähriger Versuche wurde die Frage nach den Auswirkungen einer unterschiedlichen Saatzeit beim Kleegras untersucht. Eine Untersaat im Frühjahr ins Getreide wies dabei gegenüber Blanksaaten deutliche Vorteile auf. Die Erträge im Kleegras waren höher und aufgrund einer deutlich geringeren Verunkrautung fiel die Qualität insbesondere im ersten Schnitt des Hauptnutzungsjahres besser aus. 

Mulchdecke unterdrückt Beikräuter

Praxisvergleich unterschiedlicher Mulchsysteme im Gemüseanbau

Der Bio-Gemüsehof Dickendorf im Westerwald praktiziert bereits seit einigen Jahren die Mulchpflanzung mit den Varianten Transfer-, Insitu- und Kombimulch. Die Mulchbedeckung reduziert nicht nur den Beikrautdruck auf der Fläche, sondern liefert während der Vegetationsperiode auch Nährstoffe für die Gemüsekultur nach. Im Rahmen der „Öko- Leitbetriebe“ führt das Kompetenzzentrum Ökologischer Landbau (KÖL) Rheinland-Pfalz zusammen mit dem Betrieb Praxisversuche zum Mulchanbau durch. Darüber hinaus wird gemeinsam mit vielen weiteren Bio-Betrieben an diversen Fragestellungen des Ökolandbaus gearbeitet.

Kalk hält Boden gesund

Kalkdüngung im ökologischen Landbau

Ein hoher Kalkgehalt und damit stabiler pH-Wert des Bodens sind für den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit unerlässlich. Dies gilt vor allem bei pflugloser Bodenbearbeitung und auch für die ökologische Landwirtschaft. Ein einfacher Bodentest mit 10%iger Salzsäure gibt Auskunft darüber, wie viel „freier Kalk“ beziehungsweise Carbonat für ein stabiles Bodengefüge vorhanden ist. Ein optimaler pH-Wert begünstigt auch das Bodenleben, das wiederum die Lebendverbauung und damit ein solides Hohlraumsystem des Bodens fördert.

Beikräuter elektrisch bei der Wurzel packen

Elektrische Beikrautbekämpfung: Neue Alternative für den Pflanzenschutz

In der Schweiz könnte bereits im kommenden Jahr ein Szenario Realität werden, dass auch deutschen Landwirten bevorstehen könnte. So fordert der Verein „Sauberes Wasser für alle“ im Rahmen der sogenannten „Trinkwasserinitiative“, dass unter anderem nur noch diejenigen Landwirtschaftsbetriebe mit Direktzahlungen oder Subventionen unterstützt werden, die keine Pestizide einsetzen. Als Alternative für den chemisch-synthetischen Pflanzenschutz bedarf es deshalb neuer Ansätze wie der elektrischen Unkrautbekämpfung. Das systemisch wirkende Electroherb geht dabei den Beikräutern mit Hochspannung an den Kragen. Erste Versuche in der Schweiz lieferten gute Ergebnisse.

Ohne Pflug mehr Humus

25 Jahre Öko-Dauerfeldversuch in Bernburg:

Bei der ökologischen/biologischen pflanzlichen Erzeugung müssen Bodenbearbeitungsund Anbauverfahren angewendet werden, welche die organische Bodensubstanz erhalten oder vermehren, die Bodenstabilität und die biologische Vielfalt im Boden verbessern und Bodenverdichtung und Bodenerosion verhindern (EG-Öko-VO Nr. 834/2007). Seit dem Jahre 1994 wird deshalb in der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt ein Bodenbearbeitungsversuch auf dem Bernburger Ökofeld durchgeführt. Vorgestellt wird der Einfluss verschiedener Intensitäten der Bodenbearbeitung im Herbst auf den Ertrag einzelner Früchte und den Gesamtertag verschiedener Fruchtfolgen sowie die Entwicklung des Humusgehaltes über die vergangenen 25 Jahre.

Erscheinungstermin: 19.09.2019

 

Inhaltsverzeichnis

  • Betriebsreportage: Pfluglos und ohne Pflanzenschutzmittel auf trockenen Sandböden in Nordbrandenburg; Die BioRanch Zempow setzt auf extensive Rinderhaltung und baut den Boden u.a. mit Tiefenlockerer und einer siebenfeldrigen Fruchtfolge mit Hanf, Leguminosen-Kleegras und Sommergetreide und weiteren Kulturen auf.
  • Pflanzenbau: Kleegras als Untersaat oder Blanksaat? Ein langjähriger Anbauvergleich mit den unterschiedlichen Saatverfahren liefert Antworten im Hinblick auf Entwicklung, Schnittnutzung und Beikrautunterdrückung.
  • Beikrautmanagement: Eine pflanzliche Mulchdecke unterdrückt nicht nur Beikräuter, sondern liefert auch Nährstoffe für die Vegetationsperiode. Das KÖL Rheinland-Pfalz hat zusammen mit dem Bio-Gemüsehof Dickendorf unterschiedliche Mulchvarianten unter Praxisbedingungen getestet.
  • Bodenfruchtbarkeit: Die richtige Kalkung hält den Boden gesund und steigert die Fruchtbarkeit. Welche Düngemittel kommen für den Ökolandbau in Frage?
  • Elektrische Beikrautbekämpfung: In der Schweiz wurde das Electroherb zur elektronischen Beikrautbekämpfung unter mitteleuropäischen Praxisbedingungen getestet. Erste Resultate lesen Sie hier.
  • Feldversuch: Wie werden Ertrag und Humusgehalt durch unterschiedliche Intensitäten der Bodenbearbeitung beeinflusst? Der 25-jährige Dauerfeldversuch in Bernburg liefert Ergebnisse.
  • Kurz notiert: Neigkeiten aus Forschung, Wirtschaft und Praxis

Zurück