LUMBRICO Ausgabe #02

LOP Edition Lumbrico Ausgabe #02
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Betriebsreportage: Düngesilage statt Stallmist!

Viehlose Ökolandwirtschaft im Thüringer Becken


Landwirt Dr. Marold hat sich im Thüringer Becken auf Vermehrungsanbau spezialisiert. Entsprechend des breiten Produktsortimentes setzt der Betrieb auf weite Fruchtfolgen. Es braucht viel Einfallsreichtum, um die Nährstoffkreisläufe bei viehloser Ökolandwirtschaft zu schließen. Der Einsatz einer speziellen Düngesilage sichert die Nährstoffversorgung und trägt zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit bei. Mit seinem Sohn produziert er auf 340 Hektar Ackerland Getreide, Ölfrüchte, Leguminosen, Gemüsesaatgut und Pflanzkartoffeln an. Den Beikräutern rücken die Landwirte vor allem mit „Eisen und Diesel“ zu Leibe. Wo es immer nur geht, vermeidet es Marold, den Boden mit dem Pflug zu wenden.

Saatguttechnologie geht neue Wege

Die Deutsche Saatveredlung AG kombiniert die Sortenzüchtung mit neuen Mitteln zur Saatgutbehandlung. Den Pflanzensamen werden sowohl im konventionellen als auch im ökologischen Landbau einsetzbare Präparate beigefügt, die Keimung und Jungpflanzenwachstum gezielt unterstützen sollen. Von einer Vielzahl geprüfter Mittel waren nur rund 10 % so wirksam, dass sie in die engere Auswahl kamen. Doch selbst in Kombination zeigten die besten Mittel nicht bei allen Sorten gleich gute Effekte. Erst durch exakte Abstimmung und langjährige Prüfungen der Sortenentwicklung mit der Saatgutbehandlung konnten zum Beispiel bei Luzerne Mehrerträge von bis zu 87 % erzielt werden. Lesen die Details in dieser Ausgabe.

 

Vorteile bei Sommertrockenheit

Leguminosen im Grünland erbringen Systemleistungen für Boden, Umwelt und Biodiversität. Im Artikel berichtet Dr. Techow vom Landwirtschaftszentrum Eichhof im hessischen Bad Herfsfeld darüber, welche feinsämigen Leguminosen zur Nachsaat in Grünlandbestände sinnvoll sind und auf welche Weise diese gelingen kann. Feldversuche lieferten Ergebnisse, inwieweit der Leguminosen-Anteil im Grünland durch eine Nachsaat steigerbar ist. Hierbei erwiesen sich Rotklee und auch Hornklee als diejenigen legumen Pflanzen, bei denen die Nachsaat den größten Erfolg hatte. Neben der Artenwahl ist der Technikeinsatz maßgeblich für den Etablierungserfolg von Nachsaaten. Die Technik muss einen hinreichend großen Lückenanteil in der Altnarbe schaffen.

 

Bodenaufbau durch Pflanzenkohle

Die Schwarze Erde „Terra Preta“ der indigenen Bevölkerung um den Amazonas ist ein mit Pflanzenkohle angereicherter Boden. Aus naturgemäß nährstoffarmen Böden entstanden so humusreiche und damit sehr fruchtbare Böden. Auch wenn noch nicht alle Kenntnisse über die genaue Entstehung und Wirkungsweise von Terra Preta vorliegen, gibt es doch vielversprechende Ansätze das Verfahren zu nutzen, um die Fruchtbarkeit der Böden nachhaltig zu steigern. Werden die drei Teilprozesse – Biomasse karbonisieren, mit organischer Substanz beschichten und in die Rhizosphäre applizieren – erfolgreich angewendet, können Boden, Pflanze und Umwelt profitieren. Mit jeder Tonne Pflanzenkohle gelangen 500 bis 800 kg stabilen Kohlenstoffs in den Boden. Details lesenSie im Heft.

 

Düngen mit Grünschnitt

Wenn Kleegras gemulcht wird, sinkt die N2-Fixierleistung im Vergleich zur Schnittnutzung. Abhilfe kann hier das System Cut & Carry schaffen. Dabei wird das Schnittgut vom Geberfeld entfernt und als organischer Dünger auf dem Nehmerfeld genutzt. Das Schnittgut kann dabei sowohl als Frischmasse wie auch in silierter Form ausgebracht werden. Mehr erfahren sie in Ausgabe #02.

 

Die Herausforderung lohnt sich

Luzerne wächst auf mehr Standorten als gemeinhin angenommen. Dabei hat sie inzwischen auch Regionen erreicht, in denen zuvor überhaupt keine Luzerne stand, wie die Mittelgebirgslagen mit rauerem Klima. Hinsichtlich ihres Einsatzes in der Fütterung besitzt die Luzerne zwar geringere Energiegehalte als Silomais, aber sie hat hohe Eiweißgehalte und eine gute Strukturwirkung. Auch im konventionellen Anbau ist bei passender Bewirtschaftung kein Einsatz chemischer Mittel erforderlich. Details im aktuellen Heft.

 

 

Pseudogetreide aus den Anden

Amarant ist eine alte Kulturart, die aus Mittel- und Südamerika stammt. Die Ureinwohner schätzten die Pflanze wegen ihrer gesundheitsfördernden Wirkung. Ein Anbau der buntblühenden C4-Pflanze ist auch in Europa möglich. Amarant bietet sich primär für ökologisch wirtschaftende Betriebe an, um die Fruchtfolgen aufzulockern. Die Aussaat kann herausfordernd und die Unkrautregulierung anspruchsvoll sein. Bei der Ernte ist ein gutes Timing gefragt. Notwendig sind eine Trocknung nach der Ernte sowie die Reinigung vor der Lagerung. Der Ertrag liegt bei etwa drei Tonnen pro Hektar, eines hochwertigen und glutenarmen Nahrungsmittels. Erfahren Sie mehr im aktuellen Heft.

 

Erscheinungstermin: 17.12.2018

 

 

Inhaltsverzeichnis

  • Düngesilage statt Stallmist: Viehlose Ökolandwirtschaft im Thüringer Becken
  • Saatguttechnologie geht neue Wege: DynaSeed von der DSV auch für den Ökoackerbau
  • Vorteile bei Sommertrockenheit: Leguminosen im Grünland erbringen Systemleistungen für Boden, Umwelt und Biodiversität.
  • Bodenaufbau durch Pflanzenkohle: Nährstoffarme Böden mit Humus anreichern
  • Düngen mit Grünschnitt: Schnittgut vom Geberfeld als organischer Dünger auf Nehmerfeld
  • Die Herausforderung lohnt sich: Luzerne wächst auf mehr Standorten als gemeinhin angenommen
  • Pseudogetreide aus den Anden: Amarant ist eine alte Kulturart, die aus Mittel- und Südamerika stammt.
  • Kurz notiert: Neigkeiten aus Forschung, Wirtschaft und Praxis

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