LUMBRICO Ausgabe #20

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  • Betriebsreportage: Boden- und Artenschutz vereinen: Bodenaufbau nach biologisch-regenerativen Prinzipien

Auf seinen heterogenen Flächen in Südniedersachsen wirtschaftet Arnd Berner seit über 20 Jahren nach den Prinzipien des ökologischen Landbaus. Seit einigen Zeit versucht er zudem, regenerative Prinzipien wie die Flächenrotte mit der Fräse unter Beimengung von Fermenten zu etablieren. So möchte er auch an Flächen herangehen, die über die vergangenen fünf Jahren zum Schutz des Rotmilans aus der Fruchtfolge herausgenommen worden sind.

  • Bodenfruchtbarkeit: Stickstoffverluste minimieren

Stickstoff ist in der ökologischen Landwirtschaft oft ein begrenzender Faktor. Besonders auf sandigen Böden wird dieser Nährstoff leicht in tiefere Bodenschichten verlagert. Neben kostenintensiven externen Stickstoffquellen spielt daher der Anbau von Futterleguminosen – oft in Kombination mit Futtergräsern – in ökologischen Fruchtfolgen eine zentrale Rolle. Doch wie können die Nährstoffe nach einem Umbruch im Boden gehalten werden?

  • Fruchtfolge erweitern: Anbau von Nutzhanf optimieren

Die Anbaufläche bei Nutzhanf hat in den vergangenen zehn Jahren in Deutschland deutlich zugelegt. Es lassen sich nahezu alle Teile der Kultur verwerten, auch die Wurzeln schließen den Boden gut auf. Wenngleich die Pflanze damit so mancher Fruchtfolge gut zu Gesicht stehen würde, bleibt eine oftmals fehlende Verwertungsmöglichkeit vor Ort ein Hemmschuh beim Anbau. Im Projekt OptiHemp des Technologie- und Förderzentrums (TFZ) in Straubing wurden Anbauerfahrungen im Umgang mit der Kultur gesammelt.

  • Nährstoffverfügbarkeit: Nährstoffflüsse bewusst lenken

Die Versorgung und Steuerung von Nährstoffflüssen stellt im ökologischen Landbau eine besondere Herausforderung dar. Nährstoffe, insbesondere Stickstoff und Phosphor, sind ein knappes Gut, und ihre effiziente Nutzung ist zentral, um die Erträge zu sichern und externe Umweltbeeinflussungen gering zu halten. Ein Forschungsprojekt von Bioland in Niedersachsen untersuchte die Dynamiken und Verlagerungen von Nährstoffen bei 22 ökologisch bewirtschafteten Betrieben, mit dem Ziel, praxisnahe Strategien für eine gezielte Steuerung der Nährstoffflüsse zu entwickeln.

  • Technik: Einzelkornsaat von Zuckerrüben im Block- und Dreiecksverband-Standraum optimal nutzen

Mit dem Steuerungssystem „Geoseed“ von Kverneland für die Einzelkornsätechnik kann das Saatgut sowohl im Dreiecks- als auch im Quadratverband abgelegt werden. Ziel ist eine präzise Einzelkornaussaat und eine optimale Standraumverteilung der Einzelpflanzen. Wie genau das System arbeitet, wie die Bedienerfreundlichkeit einzustufen ist und wie sich die Technik auf den Bestand auswirkt, wurden in einem gemeinsamen Projekt des Innovation Farm Standort Wieselburg und der Kverneland Group untersucht.

  • Biodiversität: Neue Anbausysteme im Versuch: Streifenanbau in der Praxis

Eine Ackerbewirtschaftung in Streifen mag für Landwirte auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig erscheinen. Warum sollte man große Schläge in schmale Streifen mit unterschiedlichen Kulturen unterteilen? Auf diese Frage gibt es mehrere Antworten, allen voran entsteht durch die kleinstrukturiertere, vielfältigere Ackerlandschaft eine höhere Artenvielfalt. Vor allem im Ökolandbau können sich bei manchen Kulturarten durch eine kleinteiligere Bewirtschaftung Ertragsvorteile ergeben. In Österreich wird der Streifenanbau im Rahmen eines Praxisversuchs getestet.

  • Ökologie: Naturschutz und Landwirtschaft verbinden Lebensräume für Bienen schaffen

Bienen spielen eine unverzichtbare Rolle in unseren Ökosystemen. Sie bestäuben nicht nur Wildpflanzen, sondern sind auch für einen Großteil unserer Nahrungsmittelproduktion essenziell. Dennoch sehen sich vor allem Wildbienen zunehmend existenziellen Bedrohungen ausgesetzt. Die Landwirtschaft wird oftmals in dem Zusammenhang kritisiert, kann aber auch dabei helfen, Lebensräume für die Bestäuber zu schaffen.

  • Pflanzenschutz: Förderung von Insekten im Ackerbau: Weniger Chemie, mehr Biodiversität

Auf den konventionellen Versuchsflächen wurden Beikräuter und Ungräser mechanisch oder kombiniert behandelt. Bis 2030 soll der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in Deutschland um 50 Prozent zurückgefahren werden. Einer der Gründe dafür sind die negativen Auswirkungen der enthaltenen Wirkstoffe auf die Insekten und die Biodiversität auf den Äckern. Es stellt sich die Frage, wie konventionell wirtschaftende Landwirte künftig ihre Kulturen schützen können und welche Auswirkungen eine Reduktion auf Ertrag und Artenvielfalt hat. Im Projekt FINKA haben sich ökologisch und konventionell arbeitende Betriebe zusammengetan, um diesen Fragen gemeinsam auf den Grund zu gehen.

Inhaltsverzeichnis

  • Betriebsreportage: Boden- und Artenschutz vereinen: Bodenaufbau nach biologisch-regenerativen Prinzipien
  • Bodenfruchtbarkeit: Stickstoffverluste minimieren
  • Fruchtfolge erweitern: Anbau von Nutzhanf optimieren
  • Nährstoffverfügbarkeit: Nährstoffflüsse bewusst lenken
  • Technik: Einzelkornsaat von Zuckerrüben im Block- und Dreiecksverband-Standraum optimal nutzen
  • Biodiversität: Neue Anbausysteme im Versuch: Streifenanbau in der Praxis
  • Ökologie: Naturschutz und Landwirtschaft verbinden Lebensräume für Bienen schaffen
  • Pflanzenschutz: Förderung von Insekten im Ackerbau: Weniger Chemie, mehr Biodiversität
  • Kurz notiert

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