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Foto: Werkbild

Cultan: Effiziente Ausbringung von Flüssigdüngern

Die CULTAN-Düngung (Controlled Uptake Long Term Ammonium Nutrition) basiert auf der punkt- oder linienförmigen Injektion hochkonzentrierter Ammoniumdüngerlösung in 5–15 cm Bodentiefe. Es entsteht ein Nährstoffdepot im Wurzelraum, das von den Pflanzen über einen längeren Zeitraum erschlossen wird. Die hohe Ammoniumkonzentration hemmt zunächst die Umwandlung in Nitrat, wodurch Stickstoffverluste reduziert und die Pflanzen kontinuierlich versorgt werden. Dieser Ansatz soll den Dünger effizienter nutzbar machen, Umweltbelastungen durch Nitratauswaschung verringern und eine einmalige, präzise Platzierung ermöglichen.

Versuchsergebnisse aus Langzeitstudie

In einem zwölfjährigen Lysimeterversuch der Forschungsanstalt Agroscope (Schweiz) wurde die CULTAN-Düngung mit klassischer Ammonsalpeter-Breitdüngung verglichen. Trotz leicht höherer eingesetzter N-Mengen im CULTAN-Verfahren erzielten die behandelten Flächen meist höhere oder vergleichbare Erträge, insbesondere im Getreideanbau. Die Depotdüngung führte zu mehr Ähren pro Quadratmeter und einer höheren N-Ausnutzung, während die Strohmengen ebenfalls über denen der Vergleichsvariante lagen.

Die flüssige Düngerform, das Einbringen des Stickstoffdüngers in den Boden und die Platzierung in Pflanzennähe dürften besonders in Jahren mit ausgeprägter Trockenheit im Frühling von Vorteil sein, wenn sich granulierter Ammonsalpeter nur langsam aufgelöst und in den Boden verlagert wird. Durch das Einbringen der Ammoniumlösung in den Boden können bei CULTAN die Ammoniakverluste gering gehalten werden. Diese sind jedoch auch beim oberflächlichen Ausbringen von Ammonsalpeter gering.

Bewertung und Ausblick

Die CULTAN-Düngung reduzierte die Nitratauswaschung gegenüber traditioneller Mineraldüngung und zeigte zugleich stabile bis höhere Erträge. Vorteile ergeben sich aus der direkten Nährstoffplatzierung im Wurzelraum sowie geringeren Emissionen und Auswaschungsverlusten. Herausforderungen bestehen jedoch bei Technikaufwand, Kosten und praktischer Umsetzung, da oft Injektionsgeräte erforderlich sind und logistische Anpassungen nötig werden.

Die vollständigen Versuchsergebnisse mit allen Daten findet ihr in der Ausgabe Jan/Feb 2025

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