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Fruchtfolge erweitern: Anbau von Nutzhanf optimieren
Die Anbaufläche bei Nutzhanf hat in den vergangenen zehn Jahren in Deutschland deutlich zugelegt. Es lassen sich nahezu alle Teile der Kultur verwerten, auch die Wurzeln schließen den Boden gut auf. Wenngleich die Pflanze damit so mancher Fruchtfolge gut zu Gesicht stehen würde, bleibt eine oftmals fehlende Verwertungsmöglichkeit vor Ort ein Hemmschuh beim Anbau. Im Projekt OptiHemp des Technologie- und Förderzentrums (TFZ) in Straubing wurden Anbauerfahrungen im Umgang mit der Kultur gesammelt.
Nutzhanf in der Fruchtfolge
Nutzhanf kann klassisch als Sommerung sowie auch als abfrierende Zwischenfrucht als sogenannter „Winterhanf“, mit Röstephase stehend über Winter, angebaut werden. Außerdem ist Hanf nur entfernt mit Hopfen und keiner anderen Kulturpflanze verwandt. Dadurch lässt sich die Pflanze flexibel in Fruchtfolgen integrieren. Nach einer Leguminose oder leguminosenbetonten Zwischenfrucht kann Nutzhanf den angesammelten Stickstoff umsetzen. Wurde Faserhanf angebaut, hinterlässt dieser einen beikrautfreien, garen Boden für nachfolgendes Wintergetreide. Für Körnerhanf hingegen wird eine Vorfrucht empfohlen, die wenig Beikrautdruck hinterlässt.
Ackerbauliche Empfehlungen und Praxiserfahrungen
Hanf profitiert von lockeren, tiefgründigen und nährstoffreichen Böden mit guter Wasserversorgung, reagiert aber empfindlich auf Verdichtungen, Staunässe und Luftmangel. Besonders Faserhanf unterdrückt Beikräuter effektiv durch schnelle Bodenbedeckung, während Körnerhanf auf Flächen mit höherem Unkrautdruck eher in weiter Reihe zur Hackpflege angebaut werden sollte. Für alle Nutzungsrichtungen gilt ein Stickstoffbedarf von etwa 120–160 kg N/ha, der frühzeitig verfügbar sein sollte. Pflanzenschutzmittel sind weder zugelassen noch nötig, weshalb ein gutes Saatbett und eine zügige Jugendentwicklung entscheidend sind.
Die Ernte erfordert je nach Nutzung spezielle Technik – vom Drusch bis zur Fasergewinnung – und sollte sorgfältig geplant werden, um Faserverluste und Geräteschäden zu vermeiden. Erfahrungen aus dem TFZ-Projekt OptiHemp zeigen zudem, dass Witterung und Bodentyp den Erfolg maßgeblich beeinflussen.
Projekt OptiHemp
Im TFZ-Projekt OptiHemp wird der Hanfanbau in all seinen Facetten untersucht ob für Körner, Fasern oder CBD. In mehrjährigen Feldversuchen am Technologie- und Förderzentrum in Straubing werden praxisnahe Erkenntnisse zu Düngebedarf, Sortenwahl und Anbautechnik gewonnen.
Ziel ist es, Hanf als nachhaltige Kultur weiter zu optimieren und seine Potenziale in der Landwirtschaft voll auszuschöpfen. Jetzt mehr erfahren über die Ergebnisse und Erfahrungen aus dem Projekt im Lumbrico #20
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