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Fotos: Ch. Mittermeier

Lebendmulch: Chance und Challenge

in der Mai-LOP gehen wir u.a. auf das Thema Lebendmulch im Ackerbau ein. Darunter ist zu verstehen, dass der Acker ständig mit ausdauernden Pflanzen - wie beispielsweise diversen Kleearten - begrünt wird, in die dann die Hauptkulturen eingesät werden.

Wir hatten über derartige Ansätze in der LOP - Landwirtschaft ohne Pflug bereits mehrfach berichtet, wie z.B.

Lebendmulch: Vorteile

Es ist zunächst ein faszinierender Gedanke, den Boden im Ackerbau ständig zu begrünen und zu durchwurzeln, ohne regelmäßig einen „reinen Tisch“ zu schaffen.

Vorteile bestehen u.a. im Hinblick auf Humusaufbau, Bodenleben, Biodiversität, N-Effizienz und Erosionsschutz. Dabei entfallen auch die hohen Kosten für eine jährliche Neuansaat der Zwischenfrucht, außerdem besteht auch kein Aufgangsrisiko durch Sommertrockenheit wie bei den herkömmlichen Zwischenfrüchten. Nach der Ernte der Hauptfrucht wird der Boden schnell wieder begrünt.
Wo Licht ist, gibt es aber auch Schatten.

Lebendmulch: Herausforderungen

Zu den großen Problemen des Lebendmulches zählt, dass dieser zunächst eine massive Konkurrenz für die eingesäten Jungpflanzen darstellt. Dies kann bis zu einem Totalausfall der Hauptkultur führen. Auch im späteren Verlauf kann eine Unterdrückung des Lebendmulches erforderlich werden, damit dieser z.B. nicht den Mähdrusch der Deckkultur behindert.

Ausschlaggebend für den Erfolg von Lebendmulchsystemen sind deshalb geeignete Methoden zur Unterdrückung der Begrünung in kritischen Phasen, wie zur Bestellung der Hauptkultur. Das kann sowohl mechanisch durch Bodenbearbeitung (z.B. Fräsen), aber auch chemisch mit Herbiziden erfolgen.

Die zur Begrünung eingesetzten Pflanzen müssen daher ein gutes Regenerationsvermögen aufweisen, um sich anschließend wieder wie eine Untersaat im Bestand zu etablieren. Es besteht also noch einiger Forschungsbedarf, ehe wir von den Vorzügen des Lebendmulches profitieren können.

N-Effizienz durch Lebendmulch erhöhen

Gerade vor dem Hintergrund hoher Stickstoffpreise und „Roter Gebiete“ ist pro Lebendmulch die höhere Stickstoffeffizienz zu erwähnen, die auch bei reduzierten N-Gaben zu hohen Rohproteingehalten im Korn geführt hat.

In den auf Gut Westerwald durchgeführten und von Frau Christine Mittermeier vorgestellten Versuchen zeigen sich bereits deutliche Fortschritte bei der Anwendung des Systems über mehrere Jahre hinweg; durch praxisnahe Versuche konnten viele wertvolle Erfahrungen im Ackerbau gesammelt werden.

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