. Hermann Krauss
Mit Multisensorik den Grubber gläsern machen
Die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) hat die fünf Gewinner ihres Innovationspreises „DLG-Agrifuture Concept Winner“ bekannt gegeben, mit dem Pionierleistungen und Zukunftsvisionen in der Landtechnik ausgezeichnet werden. Ausgezeichnet wurden unter anderem das System SoilDetect der Amazonen-Werke H. Dreyer.
Das SoilDetect-System von Amazone ermöglicht erstmals eine Fusion aller zahlreicher Daten bei der Bodenbearbeitung.
Zahlreiche Daten werden erfasst und verknüpft
Für die Erstellung von Ertragspotenzialkarten werden bisher entweder geoelektrische Messungen oder Satellitendaten verwendet. Obwohl Grubbersensorik in der Praxis zunehmend verfügbar ist, wurden diese Prozessdaten bisher nicht zur Abgrenzung von Teilflächen genutzt, und auch Traktordaten wie Dieselverbrauch, Motordrehzahl, Motorauslastung und Geschwindigkeit gehen nicht in diese Berechnungen ein.
Das SoilDetect-System von Amazone ermöglicht erstmals eine Fusion aller oben genannten Daten. Mithilfe eines Multisensorsystems am Bodenbearbeitungsgerät werden kleinräumige Bodendaten wie -leitfähigkeit und -widerstand sowie Hangneigung und Arbeitstiefe erfasst und mit Traktorprozessdaten verknüpft.
Messsystem für Standardgrubber geeignet
Alle Messungen werden georeferenziert und mit Höhendaten abgespeichert und die so entstandenen Geländemodelle per Telemetrieanbindung an ein Auswertungssystem übermittelt. Dieses bezieht Satelliten-, Bodenschätzungs- und Klimadaten sowie betriebsspezifische Informationen mit ein, um mit KI-Unterstützung und vollautomatisch Ertragspotenzial- und Feldbodenkarten zu erstellen. Mithilfe von feldspezifischen Notizen des Betriebsleiters oder der Ergebnisse von Bodenanalysen an Referenzpunkten wird die Genauigkeit der Ergebnisse noch weiter optimiert.
Die Implementierung eines geoelektrischen Messsystems in einen Standardgrubber ermöglicht damit erstmals unkomplizierte Messungen während der Bodenbearbeitung und damit die Erstellung von Ertragspotenzialkarten für den teilflächenspezifischen Pflanzenbau. Durch eine Automatisierung von Datentransfer und die Fusion mit weiteren Informationsquellen können ohne weitere Spezialkenntnisse eine Entscheidungsgrundlage geschaffen sowie Ressourcen gezielt und bedarfsgerecht eingesetzt werden, erklärt die DLG in ihrer Jurybegründung.
. Hermann Krauss