. Redaktion
Ackerfuchsschwanz unter Kontrolle: So gehts
Der Ackerfuchsschwanz gehört zu den Problemgräsern, die im Ackerbau zu erheblichen Verlusten führen können. Mit bis zu 1.000 Samen pro Pflanze kann sich der Ackerfuchsschwanz sehr schnell auf den Flächen ausbreiten und nimmt den Nutzpflanzen dann lebenswichtige Ressourcen wie Licht, Raum, Wasser und Nährstoffe. Mit seinem Entwicklungzyklus ist das Ungras optimal an die Wintergetreidearten angepasst.
Bisher konnte Ackerfuchsschwanz mit Herbiziden in fast allen Kulturen gut bekämpft werden. Das hatte zur Folge, dass ackerbauliche Maßnahmen wie die Fruchtfolgegestaltung an Bedeutung verloren haben. Der Fokus auf wirtschaftlich einträglichen Winterkulturen – insbesondere Weizen – führte dazu, dass sich der Samenvorrat der Ungräser im Boden stetig erhöhte. Seit einigen Jahren breiten sich aber Herbizidresistenzen immer weiter aus. Überdies sind bisher noch keine neuen Wirkstoffgruppen in Sicht, welche diese Entwicklung kurzfristig bremsen könnten. Hinzu kommt, dass sich die Palette und Laufzeit der Herbizide in den vergangenen Jahren immer weiter reduziert hat, so dass notwendige Wirkstoffwechsel zunehmend schwerer werden.
Ackerfuchsschwanz: Resistenzen verhindern
Wo die Resistenz einmal gebrochen ist, kann sich der Ackerfuchsschwanz explosionsartig vermehren. Das führt dann einer massiven Vermehrung des Samenpotenzials im Boden. In vielen Fällen ist dieser Prozess bereits so weit fortgeschritten, dass eine ackerbauliche Nutzung kaum noch möglich ist und eine Sanierung erforderlich wird. Selbst in Blattfrüchten wie Winterraps und Mais kann dann der multiresistente Ackerfuchsschwanz nicht mehr zuverlässig bekämpft werden.
Über lange Zeit galt die wendende Bearbeitung als wesentliche mechanische Maßnahme, um die Samen unterzugraben und so ein weiteres Ausbreiten zu verhindern. Allerdings zeigte sich hier, dass es heute mit einem „Aus den Augen, aus dem Sinn“ nicht mehr getan ist. Der Ackerfuchsschwanz schaffte es, sich über Jahre hinweg dormant im Boden zu halten, um nach jeder Bearbeitung sogleich wieder in großer Dichte aufzulaufen.
Werkzeuge gegen den Ackerfuchsschwanz
Somit ist ein Umdenken im Acker- und Pflanzenbau nötig geworden. Dabei muss der Landwirt auf den ganzen Werkzeugkasten aus pflanzenbaulichen, mechanischen und chemischen Maßnahmen zurückgreifen, um den Ertrag der Kulturpflanzen zu sichern und den Ackerfuchsschwanz unter Kontrolle zu bringen. Wo man sich nicht mehr auf Herbizide verlassen kann, rückt ein konsequenter Fruchtwechsel in den Fokus, also der Wechsel von Sommer- und Winterkulturen sowie von Getreide und Blattfrüchten, verbunden mit einem intensiven Zwischenfruchtanbau. Zudem reduziert eine hohe Diversität an Kulturen das witterungsbedingte und betriebswirtschaftliche Anbaurisiko innerhalb eines Betriebes.
Bei der chemischen Behandlung – eigentlich eher als Ultima Ratio denn als obligatorisch zu sehen – sollte unbedingt auf einen beständigen Wechsel der zugelassenen Wirkstoffe geachtet werden, um eine weitere Ausbreitung resistenter Pflanzen zu verhindern. Dabei spielen auch Applikationszeitpunkt und -technik der Mittel eine wichtige Rolle.
. Redaktion