.

Foto: Feldt

Planting Green: die Basics erklärt

Umgangssprachlich ist unter „Planting Green“ zu verstehen, dass der Acker immer bewachsen ist. Beim Planting Green-Verfahren wird in eine noch nicht abgestorbene Gründüngung oder Zwischenfrucht gesät. Diese wird kurz vor, nach oder während der Aussaat zum Absterben gebracht. Wird zum Beispiel eine Direktsaatmaschine mit oder ohne Crimper (Quetschwalze) verwendet, so wird die Zwischenfrucht im Idealfall beim Saatvorgang komplett auf den Boden gedrückt. Ein Crimper quetscht die Pflanze mehrfach beim Niederdrücken, wodurch sie eingeht. Das Umknicken mit abschließendem Absterben der Zwischenfrucht funktioniert problemlos, wenn die Zwischenfrucht bereits in der generativen Phase ist.

Die Zwischenfrucht muss dafür aber bereits genügend Masse gebildet haben, so dass der Boden nach dem Abknicken des Zwischenfruchtbestandes gleichmäßig damit bedeckt ist. Ziel dieses Anbausystems ist es, den Ressourcenschutz (Wasserspeichervermögen, Erosionsschutz und Lebensraum für Insekten) zu maximieren, den Einsatz von Hilfsstoffen bzw. Herbiziden zu minimieren und dabei die Flächenproduktivität zu erhalten.

Aussaat der Zwischenfrucht

Die Aussaat sollte im Direktsaatverfahren innerhalb von 24 Stunden nach der Getreideernte erfolgen, um zu verhindern, dass Ausfallgetreide oder Unkrautsamen einen Vorsprung bekommen. Alternativ kann die Aussaat per Drohne schon in den erntereifen Bestand erfolgen. Mischungen sollten artenreich sein, meist nicht winterhart und 60–100 Tage Entwicklungszeit haben. Ein Ausreifen und Samenbildung im Boden muss vermieden werden.

Zwischenfruchtanbau vor einer Sommerung

Nach der Ernte der Hauptkultur wird eine nicht winterharte Zwischenfrucht im Planting Green Verfahren ausgesät. Sobald die nicht winterharte Zwischenfrucht in die generative Phase wechselt, empfiehlt sich die Einsaat einer winterharten Zwischenfrucht im Planting Green Verfahren, damit die Ackerfläche immer mit einer Zwischenfrucht bedeckt ist und die Sommerung anschließend wieder in einen grünen Bestand gesät werden kann. Das Verfahren kann vor spät auszusäenden Sommerungen wie z. B. Sojabohnen oder Mais angewendet werden. Es birgt in Regionen mit einer ausgeprägten Vorsommertrockenheit jedoch das Risiko, das Wasser für die Hauptkultur fehlen kann.

Kosten im Zwischenfruchtanbau reduzieren

Artenreiche Mischungen und Drohnentechnik sind nicht kostenlos. Planting Green kann aber Kosten bei Bodenbearbeitung und Arbeitszeit sparen. Drohnensaat ist meist günstiger als Direktsaat. Wirtschaftlich hängt die Entscheidung vom Betrieb ab. Biodiversitätsvorteile müssen gegen Kostenersparnisse durch weniger Bodenbearbeitung abgewogen werden. Durch die Reduktion der Bodenbearbeitung und die Zuführung von Organischem Material sollte sich zunächst die Regenwurmpopulation aufbauen. Zugleich bauen sich verschiedene Populationen von Bodenlebewesen auf, die eine biologische Bodenlockerung und Durchmischung begünstigen.

Zu berücksichtigen sind auch weitere Vorteile wie die N-Fixierung durch leguminosenreiche Zwischenfruchtmischungen. Gerade für Betriebe mit hohen Arbeitsspitzen und wenig Personal kann die Planting Green Methode einen echten Mehrwert bieten oder auch für die Landwirte, denen ein schonender und aufbauender Umgang mit dem Boden am Herzen liegt.

.

Zurück