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Proteinfutter aus Bakterien?

Wenn es um Eiweißpflanzen geht, so wird heute meist über Soja und Alternativen wie Körnerleguminosen oder Extraktionsschrote gesprochen. Leider ist die Ertragshöhe und -sicherheit dieser Pflanzen unter unseren Klimabedingungen oft nicht ausreichend hoch. Auf eine Alternative weisen Mitarbeiter des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) in einer Studie hin: In Industrieanlagen gezüchtete Mikroben könnten einer Analyse zufolge ein umweltfreundlicheres Proteinkonzentrat für Rinder, Schweine und Hühner darstellen als importiertes Soja. Derzeit werde etwa die Hälfte der auf Ackerland angebauten Proteine an Tiere verfüttert, erklärte Benjamin Bodirsky, Mitautor der Studie. In Modellrechnungen hatten die Forscher das wirtschaftliche Potenzial und die Umweltauswirkungen der mikrobiellen Proteinproduktion untersucht. Die Züchtung von Mikroorganismen als Eiweißquelle wurde ursprünglich für die Raumfahrt entwickelt. Bakterien können in industriellen Bioreaktoren selbst aus anorganischen Ausgangsprodukten wie Wasserstoff, Kohlendioxid, Erdgas und Ammonium hochwertige Proteine produzieren. Wirtschaftlicher wäre es sicherlich, geeignete Bakterien und Pilze mit Ammonium und Zucker zu ernähren, den man aus z. B. Zuckerrüben, Mais, Roggen oder anderer Biomasse gewinnen kann. Schon heute sind Futterhefen und Trockenschlempen, die als Nebenprodukt bei der Produktion von Bioethanol anfallen, ein bedeutendes Proteinfuttermittel.

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