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Kalkung auf Grünland

Regelmäßige Kalkung verbessert Nährstoffnutzung

Eine Kalkung hat mehrere direkte und indirekte positive Wirkungen auf die Bodenfruchtbarkeit und das Pflanzenwachstum. Die Kalkung wird deshalb auch als „Motor der Bodenfruchtbarkeit“ bezeichnet.

Die standortspezifischen Bodenbedingungen für das Pflanzenwachstum werden in dem Begriff „Bodenfruchtbarkeit“ zusammengefasst. Sie kann auf vielen Standorten durch Bodenbearbeitung, angepasste Düngung und Kalkung verbessert werden und somit die Ertragsfähigkeit und Rentabilität erhöhen. Nur wenn ein Boden ausreichend mit Kalk versorgt ist und die pH-Werte günstig sind, kommen alle anderen Faktoren der Bodenfruchtbarkeit voll zum Tragen. Anders ausgedrückt: Stimmen der pH-Wert und der Kalkgehalt im Boden nicht, muss mit einer abnehmenden Effektivität aller anderen pflanzenbaulichen Maßnahmen gerechnet werden.

Kalkung ökonomisch und ökolgisch sinnvoll

Eine effiziente Düngung im Ackerbau und Grünland ist sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll und anzustreben. Dies kann durch eine standortspezifisch angepasste, regelmäßige Kalkung verbessert werden:

  • Eine günstige Bodenstruktur optimiert mehrere Bodenfunktionen und auch die Durchwurzelbarkeit.
  • Bodenartspezifisch günstige pH-Werte im Boden fördern die biologische Aktivität und die Humusqualität im Boden.
  • Die vom VDLUFA mittels vieler empirischer Feldversuchsergebnisse definierten bodenartspezifisch optimalen pH-Werte (siehe VDLUFA Standpunkt) sollen auf den Acker- und Grünlandstandorten eingehalten werden, um ökologisch und ökonomisch nachhaltig zu wirtschaften.
  • Die Nährstoffverfügbarkeit und -nutzungseffizienz ist pH-Wert abhängig. Daher können sie häufig durch Kalkung und pH-Wert-Optimierung verbessert werden. Als Fazit ergibt sich, dass mit regelmäßiger Kalkung eine effizientere Nährstoffnutzung möglich ist.

Die Grafik unten zeigt die Wirkungen von Kalkdüngung auf verschiedene Prozesse und Funktionen im Boden und auf Pflanzen. (Quelle: Holland, J. E., et al., Science of the Total Environment 610–611 (2018) 316–332)

Dies ist ein Auszug aus dem Fachbeitrag "Motor der Bodenfruchtbarkeit" von Dr. Reinhard Müller, erschienen in der LOP Februar 2024.

Hier können Sie einen Blick in die Ausgabe werfen.

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